Tag 01
Mittenwald nach Schwaz

07.30 Uhr aufgestanden; 07.45 Uhr Frühstück; 08.30 Uhr Tourbeginn; Erst durch eine schöne Freizeitanlage und einem Radweg auf Schotter folgend. Dann geht es schon bald den Trail zur Karwendelhütte hoch. Ein sehr schönes Tal. Die Serpentinen mit den Anstiegen wollen aber nicht enden. Es hätte sich empfohlen eizukehren in der Karwendelhütte, da folgend keine weitere Einkehrmöglichkeit kahm. Die Abfahrt war schwierig, da viel loser Schotter auf der Piste lag. Die Route folgt weiter einer Straße bis zum Abzweig zum Plumsjoch. Wenn man nicht wie Ich, mit Hunger im Bauch und geschüttelt von Krämpfen in beiden Oberschenkeln, sollte alles fahrbar sein. Es sind aber schon einige Rampen dabei, die an den Kräften zehren.
400 hm musste ich immer wieder schieben, da die Krämpfe nicht weggehen wollten. Die Plumsjochhütte war meine Rettung hinsichtlich Essen und Regeneration. Über das Joch weiter und wieder in eine anstrengende Abfahrt. Viele Serpentinen und viel loser Schotter, der das Anbremsen an die Kurven immer schwierig gestaltet und volle Konzentration erforderte. Weiter geht es auf Asphaltwegen bis an den Achensee. Dann wollte mein Navigerät mich auf die Autobahn schicken. Ich hatte aber nur die großen Ritzel hinten drauf und so richtig Dampf in den Beinen hatte ich auch nicht mehr. Habe also das letzte Teilstück neu geladen und siehe da, geht doch. Die letzten 8 km entlag dem Inn bei 32 Grad auf dem Radweg und das Ziel erreicht 16.30 Uhr. Der Gasthof Schaller ist zu empfehlen. Tolle Zimmer, Küche und WLAN für die Infos nach Hause.
Unterkunft:

Tag 02
Schwaz
nach Hintertux

06.30 Uhr aufstehen, 07.00 Uhr Frühstück, 07.50 Uhr Abfahrt, ca. 11,5 km einrollen und dann in den Berg. Eigendlich 1900 hm am Stück. Bei 1400 hm kommt auf einer Höhe von 1800 hm die Weidner Hütte, kurze Einkehr und dann weiter. 400 hm unterhalb der Hütte sind einige steile Rampen in der Strecke wo ich schieben musste. Der Dampf in den Oberschenkeln war auch nur noch ei laues Lüftchen. Nach der Hütte wollte der Kaiserschmarren nicht bis in die Beine gehen so das kurz darauf wieder Schieben angesagt war. Von der Hütte zum Geiseljoch waren es noch 500 hm und nach 45 Minuten kam wieder Druck aus den Beinen. Die letzten 100 hm waren verordnetes Schieben. Die Abfahrt war schehr schön. Ich ging es vorsichtig an, da der Schotter sehr lose war und man in den Kehren gaz schön rutschte. Zudem standen da auch ne Menge Einheimische (Kühe) auf der Piste rum. Im Tahl angekommen waren es dann nur noch ca. 5 km Straße bis zum Kernhof.
Unterkunft:

Tag 03
Hintertux nach Grossensass am Brenner

Zu Beginn 2 km zum Beleben der Muskulatur. Dann am Stück 900 hm hoch zu Tuxer Joch. Nach der Hälfte der Strecke wird es sehr steil und ich musste zum schieben übergehen, da ich noch einige Höhenmeter und Kilometer vor mir hatte. In der Tuxerjochhütte erst mal gestärkt und dann übers Joch und in die Abfahrt. Ich konnte gerade mal im oberen Bereich etwas fahren, dann wurde es zu schwierig und extrem steil, was mein fahrerisches Können überstieg. Im Tal in Gries am Brenner Rast gemacht und eine Stärkung für den weiteren Weg eingeworfen. Dann der nächste Anstieg mit 1200 hm. Erst lief es gut, vor der Sattelalmhütte wurde es öfters steil und schieben war angesagt. Ein schönes kaltes Eis tut Wunder. Ein Biker gab mir noch Infos zur weiteren Strecke. 45 min Schieben kamen noch und dann auf der alten Militärstraße weiter, die ziehen sich in die Länge. Gegen 17.40 Uhr kam die Abfahrt, anstrengend, schnell, grober Schotter und Asphalt der Gegner ist die Tachonadel. 1100 hm runter. 18.40 Uhr im Hotel angekommen.
Unterkunft:

Tag 04
Grossensass am Brenner zur Stakenfeldhütte

Fast die halbe Strecke verläuft auf Radwegen bis Aicha. Dort eine Stärkung eingenommen und dann gings auch gleich richtig zur Sache. Rein in den Wald und steile knackige Auffahrten. Die Höhenmeter sammeln sich nur so. Dann in einem Bogen runter ins Tal und auf der anderen Seite wieder hoch. 1200 hm am Stück. Erst Straße, die letzten 200 hm Schotter. Bei 30 Grad jeden Schatten mitgenommen. Jeder Brunnen wurde zur Dusche und immer die Trinkflasche nachgefüllt. Meinen Schnitt von
ca. 6 Litern Trinken am Tag schaffe ich spielend. Auf der Hütte erst mal eine schöne Dusche gegönnt, dann Wäsche gemacht und zur Belohnung eine Apfelschorle auf der Terrasse. Hier kann ich zusehen wie dort, von wo ich kahm, ein Gewitter runtergeht. Von 20.30 bis 01.00 Uhr war dann das Gewitter über der Hütte. Als wenn jemand eine Badewanne ausgekippt hat. Es hat auch in meine Kammer reingeregnet. Mein Handy konnte ich noch gerade so retten, es lag genau im Einfallsbereich. Vor der Hütte hat der Regen den Weg weggespühlt und ist in den Keller gelaufen, 15 cm hoch stand es dort, erzählten mir die Wirtsleute am nächsten Morgen. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen.
Unterkunft:

Tag 05
Stakenfeldhütte zum Berggasthof Pralongia

Der Weg sollte auf der Höhenlage etwas weterführen, doch das Gewitter hat die Wege extrem ausgespühlt, so dass es nicht immer fahrbar war. 11.00 Uhr in einem Albergo einen kleinen Snack eingenommen. In den Bergen war es schierig zu fahren, das Gewitter hat alles aufgeweicht oder ausgespühlt. Die Abfahrt ins Tal war klasse, genau nach meinem Geschmack. Es zog sich alles in die Länge wegen der schlechten Wege. Der Erste Anstieg waren 1200 hm am Stück. Das Tal war schön aber ich musste auf meinen Wasservorrat achten, da es auf diesem Teistück keine Quellen gab. Der Weg endete dierekt vor einem Berg. In dem dortigen Restaurant gabs den obligatorischen Apfelstrudel und Apfelshorle. Der weitere Weg zur Fanes Alm war brutal. Die Anstiege waren sehr steil und die Temperatur lag wieder um die 30 Grad. Der Bereich um die Alm ist wunderschön. Weiter gehts über den Pass Simon und über ein Hochplatou. Die Abfahrt ist zuerst tragen angesagt, weil Stufen und unfahrbar. Habe trotzdem die Wanderer überholt. Weiter unten war sie sehr technisch und hoch anspruchsvoll. Als ich meine Risikohemmschwelle gefunden habe, lief es gut. Im Tal musste ich im Berggasthof bescheid sagen, das ich erst nach 18.00 Uhr ankommen werde. Habe für die 600 hm 2,45 Std benötigt. Bin sehr viel hochgefahren nur wenn die Steigung zu steil war habe ich schieben müssen, nur zum Schluss, da war der Dampf raus. Die zweite Königsetappe war geschafft. Aber der Knaller ist ja der Berggasthof selbst. Das Zimmer ist Bombe, sowie das Abendmenue sind die waare Belohnung für diesen Tag.
Unterkunft:

Tag 06
Berggasthof Pralongia zum Passo Lusia

Vom Gasthof ins Tal war eine schöne Abfahrt. Im Tal angekommen, geht es erst mal Straßenserpentinen wieder hoch. In einer Kehre abbiegen und gleich brachial auf Schotter die Höhenmeter machen. Die letzten 250 hm sind fern ab von fahrbar. Oben hatte alles gastronomische zu. Nur Automaten. Ging gerade so. Aber eine Menge Turis waren unterwegs. Die Navigation war ebenfalls schwierig, der Weg war nicht eindeutig. Es folgte ein schöner aber schwieriger Gradweg. Die Aussicht war fantastisch. Ich war schneller als die meisten Wanderer und sie ließen mich auch bereitwillig vorbei. Dann gings weiter bergab ins Tal. Auch hier war die Navigation nicht eindeutig und bin dann einfach einen schönen Weg ins Tal gefolgt. Im dortigen Ort habe ich kurz Rast gemacht und mich gestärkt. Es folgte ein Weg, der mich durch ein Erholungsgebiet führte. Ich sah im Navi die beunruhigenden Werte und stellte mich menthal darauf ein. Es blieben zum Schluss des Tages 4,5 km und 600 hm. Da ich schon ziemlich platt war, musste ich 3/4 der Strecke schieben. Ich hatte zum Glück 3 Tage vorher angerufen und mein Kommen bestätigt. Ich war so der einzige Gast, denn es war Ruhetag im Riffugio de Lucia. Nach dem Abendessen musste ich meiner Vorderadbremse neue Bremssteine verpassen, da die Alten abgefahren waren. Die Wirtsleute waren sehr nett und hilfsbereit.
Unterkunft:

Tag 07
Passo Lusia zm Passo Brocon

Die Abfahrt ins Tal vom Riffigio de Lucia war toll. Im Tal wieder durch ein Erholungsgebiet gefahren. Manchmal mutet es an wie durch einen Märchenwald zu fahren. Der erste Anstieg auf Schotter. Ich fühle mich gut und kann alles fahren. Auf dem Gipfel einen kleinen Imbis eingeworfen und kurze Pause gemacht. Die Abfahrt führt über einen breiten Schotterweg. Dann auf der Straße weiter bergab. In den Ortschaften ist voller Turirummel. Der nächste Anstieg steht an. Ebenfalls auf Schotter und fahrbar. Auf dem Gipfel eine tolle Suppe bekommen und einige Italiener bewunderten mein Bike. Die folgende Abfahrt war grandios. Der Trail war sehr technisch und enorm steil. Ich musste richtig arbeiten und manches mal an die Grenzen meines Könnens gehen. Das letzte Stück der Abfahrt ging wieder auf Schotter ins Tal. Nach einem kurzem Stück ging es zum letzten Anstieg auf der Straße zum Passo de Brocon. Da ich schon einiges in den Beinen hatte zog es sich ganz schön in die Länge, aber ich bins gefahren. 3 km vor Ziel wollte es dann auch noch regnen. Ich machte meinen Rucksack und Tacho regenfest doch die Regenjacke ließ ich eingepackt. Die Jacke wäre eher zur Sauna geworden und der Regen zu eine Abkühlung.
Unterkunft:

Tag 08
Passo Brocon nach Lavarone

Heute die erste leichtere Etappe. Vom Passo de Brocon ging es die Straße bis ins Tal. Dort auf Radwegen folgend bis zum Anstieg nach Lavarone. Zuvor an einer Imbisstation eine Stärkung für die Weiterfahrt eingenommen. Dann 13.00 Uhr, bei über 30 Grad, den 900 hm, in steilen Straßenserpentinen verlaufenden Anstieg in Angriff genommen. Zum Schluss über eine Mountainbikestrecke die letzten Höhenmeter gebissen. 15.30 Uhr im Hotel Cimone angekommen. Ein paar mal dachte ich schon, das Gewitter erwischt mich. Aber ich hatte Glück. Erst im Hotel fing es kurzzeitig an zu regnen, danach war wieder schönes Wetter. Leichtere Etappe war gut gesagt, man hat nur eher Feierabend und ist am Zielort. Die Anstiege sind weiterhin krass.
Unterkunft:

Tag 09
Lavarone nach Masi Brenta bei Rovereto

Es ging eine Weile auf und ab, meine Beine waren noch nicht wach. Ich folgte einer Mountainbikemarathonstrecke. Überall war die Ausschilderung zu sehen. Das Navi hat mich heute etwas verwirrt. Manche Wege waren nicht auf der Karte verzeichnet und ich bin 2 mal falsch gefahren. Das punktete mit 250 Höhenmeter mehr auf dem Etappenkonto. Selbst die wenigen Höhenmeter dieser Etappe hatten es in sich. Ich durfte durch ein paar schöne Ortschaften fahren. Nach dem letzten Anstieg kam wieder das Highligt. Die Abfahrt verlief durch Hohlwege sehr steil und voll mir mittelgroßen Schotter, der durch die Regenfälle ausgewaschen war. Es machte aber viel Spass diese zu fahren. Ich war schon sehr früh am Etappenziel und hatte desshalb viel Zeit zu relaxen. Außerdem bemerkte ich, das mein Sattel angebrochen ist. Die letzten Anstiege bin ich zum größten Teil stehend gefahren. Mal sehen, was sich daraus ergiebt, ich hab ja noch 2 Tage zu fahren.
Unterkunft:

Tag 10
Masi Brenta bei Rovereto nach Riva

Die Abfahrt nach Roveretto ging zuerst über die Straße. Kurz vorher bog ich rechts ab und musste ein kurzes auf und ab mitnehmen. Dann ging es in den Wald und die weitere Abfahrt war wieder ein Schmankel. Ich nenne es Schottersurfen. Heftig steil, macht aber einen haiden Spass. Weiter gehts durch Roveretto einmal diagonal durch. So, jetzt stehen 980 Höhenmeter auf dem Plan. Diese fangen mit Straße an und verlaufen wie gewohnt in Serpentinen. Es ist die Zeit der Weinernte. Eine Menge Traktoren mit Hängern voller Weintrauben kommen mir entgegen. Ich fahre wieder an einer Bergseite hoch, wo die Sonne voll drauf steht und ich mit dem Trinken haushalten muss, weil es hier wieder keine Quellen giebt. Die letzten 500 Höhenmeter gehts in den Wald, was ein wenig Abkühlung bringt aber der Anstieg pegelt sich um die 15% im Schnitt ein. Eine besonders steile Rampe habe ich mal voll mitgenommen und mein Tacho zeigte kurzfristig 21% an. Ich pumpe wie ein Verrückter und mein Puls steht am Anschlag. Das was schneller ist als ich, ist mein Schweiß, der in Strömen fließt. Auch die letzten Höhenmeter dieser Tour wollten bezwungen werden. Von diesen 400 Höhenmetern musste ich die Hälfte schieben. Die waren einfach zu fett. Die Abfahrt war teilweise schön. Ausgewaschene Singletrails mit groben Schotter und dann breite Schotterpisten. Ich dachte, das ich mal einen schönen Blick auf den Gardasee von der anderen Seite bekomme, Fehlanzeige. Darüber war ich richtig geknickt, denn darauf habe ich mich gefreut. Der Zieleinlauf war von dieser Seite eher unspektakulär.
Bin natürlich gleich zum Gardasee gefahren und habe erst mal ein Bad genommen.
So weit zu fahren mit allen Strapazen für ein Bad im Gardasee, das hat was ?!
Als 2. stand ein Gelato auf dem Plan und dann erst mal ins Ostello. Danach stand noch ein weiteres wichtiges Detail auf dem Plan. Ich wollte meiner Exverlobten (jetzige Ehefrau) ein kleines Geschenk mitbringen, als Entschädigung für entbärliche 2 Wochen ohne mich. Also durch die Gassen und erst mal das Angebot sondiert. Ich brauchte nicht lange und fand etwas nach meiner Meinung Passendes. Jetzt noch ne riesen Pizza und ein weiteres Gelato und der Tag ist perfekt.
Unterkunft:

Tag 11
Riva nach Rovereto, Brennero, Innsbruck, Mittenwald, Berlin

Nach dem Frühstück Sachen gepackt und aufs Bike. Gemütlich die Promenade entlang geradelt, ein Paar Fotos noch und dann die letzten Höhenmeter gemacht. Es geht durch Weinplantagen bis nach Rovereto. 12.39 Uhr fährt der Zug nach Brennero. 18.10€ kostet die Zugfahrt + Bikemitnahme. Es herrscht immer helle Aufregung auf dem Bahnsteig bei so vielen Bikern. Ich war der Erste an der Tür zum Fahrradabteil. Bin drin, alles OK. Einige mussten den nächsten Zug nehmen und hoffen dann mitgenommen zu werden. Jetzt gehts erst mal nach Brennero und von dort mit dem Bike bis nach Innsbruck. In Brennero angekommen, habe ich 1,5 Std Zeit bis mein nächster Zug nach Mittenwald in Innsbruck abfährt. Also voll in die Pedale gedrückt, Kette recht und Vollgas. Habe neue Bestzeit gefahren. Im Bahnhof von Innsbruck angekommen habe ich noch
15 min Zeit, also Fahrkarte geholt, Sandwitch und Kaffe besorgt und ab zum Zug. Jetzt kann ich die Bahnfahrt genießen.
In Mittenwald angekommen, zum Auto gefahren, Bike verstaut und umgezogen. Bin durchgefahren und so
gegen 02.30 Uhr in Berlin angekommen.