Tourbeschreibung und Infos zum Alpencross 2006 von Garmisch nach Riva

Anreise mit dem Nachtzug aus Berlin Ostbahnhof. Abfahrt 0.20 Uhr über München und weiter nach Garmisch, Ankunft in Garmisch 09.00 Uhr. Der Nachtzug fuhr fast ohne mich ab. Er war ziemlich lang und ich stand natürlich am falschen Ende für das Fahradabteil, so das ich nur mit Glück und der Aufmerksamkeit des Zugpersonals es noch schaffte einzusteigen um dann am Hauptbahnhof zum Fahradabteil vorzusprinten. Anscheinend geht es nicht ohne anfängliche Schwierigkeiten.Danach lief alles glatt.

Tag 01 Garmisch nach Landeck

09.20 Startzeit in Garmisch auf einer Höhenlage von 680 Hm. Erster kurzer Anstieg von 850 zu 980 Hm,
max Steigung 19% bis zur Zugspitzselbahn. Weitere 500 Hm Anstieg folgen bis kurz unterhalb der Hochthörlehütte am Abzweig nach Erwald. Hier habe ich eine Gruppen Biker überholt, die ebenfalls in meine Richtung wollten. Sie bestand aus ca. 12 Bikern und musste desshald öfters auf Nachzügler warten. Sie fuhren nur bis Imst. Ich muss 15km weiter bis nach Landeck. Es folgen 500hm Abfahrt auf Schotter, ca 20 min Spass bis Erwald. Im Tal konnte ich dann die Jacke ausziehn und den Waldwegen folgen. Das Wetter wird immer besser. 13.00 Uhr habe ich den Fernpass erreicht. Er zeigt schon auf der ersten Etappe, wie anspruchsvoll die Berge der Alpen sind. Schwierige ausgesetzte Abfahrt zum Fernpassee. 14.30 Uhr gab es in Nassereit Kaffeepause. Der Apfelstrudel und Cappucnino waren ein Wohltat. Es schien die Sonne, 24 Grad und zum ersten mal musste ich mich mit Sonnencreme einreiben. Hier habe ich 2 Biker getroffen, die auch nach Landeck wollten. Wir sind ab hier zusammengefahren, immer den Intalradweg entlag nach Imst und dann nach nach Landeck. 16.45 Uhr an der Unterkunft in Landeck angekommen. Hier sind noch 21 °C und leicht wolkig. Die Pension aufgesucht, eine warme Dusche genossen und anschließend im Gasthof zum Greif Abendbrot gegessen.

Tag 02 Landeck nach Sesvennah Hütt

Startzeit 08.35 Uhr. 10.30 in Pfunds angekommen. Seit kurzer Zeit fahre ich mit 3 Bikern aus dem Münsterland zusammen. Bis Martina haben wir den gleichen Weg., Es war Ihr erster Alpencross.
Kurz vor Sur End stieß ich auf eine geführte Bikgruppe von Alps Bike (Singletrailtour). Unterwegs super Wetter 24°C. 12.15 Uhr am Campingplatz vor Sur End. machte ich Mittagpause. Eine Suppe und Apfelsaft.
Die Sprüche des Guides der Gruppe waren prickeld. Ich wustte schon, warum ich mir so etwas noch nicht antuhe, "Also Jungs, mein Pausenplan sieht aber anders aus, in 15min ist erst Pause", "Wenn wir mal
16.00 Uhr ankommen, machen wir ein wenig Wellnes mit Sprints", "Wenn die 2000 Hm nicht zusammenkommen müssen wir nach dem Abendessen noch 200-300 Hm machen, sonst versauen wir unseren Schnitt". 13.00 Uhr Aufstieg zur Uinaschlucht. Unterwegs schlossen 2 Biker zu mir auf, mit denen ich den Aufstieg bis zu Alpe Uina Dardaint in Angriff nahm. 14.40 Uhr bei der Alp Uina Dardaint angekommen, gab es Joghurt und Apfelschorle. Dies ist schon fast Pflicht und 8  dafür hier oben sind ok. Die zwei trafen dort eine Bikerin, die eine Etappe ausgesetzt hatte, außerdem sollten noch zwei Bikfreunde aufschließen. So fuhr ich erst einmal alleine weiter hoch zur Schlucht. 15.30 Uhr war ich am Eingang zur Schlucht. Ein Stück vorher war schon Schieben angesagt. Knapp ein Drittel der gesamten Auffahr konnte ich diesmal fahren, der Rest war, nach der Steigung (über 18% und mehr), der Geometrie meines Bikes und der Kraftreserven meiner Beine geschuldet, zu schieben. 8,5 Std sind für mich super incl. Mittagspause. Das schöne an der Tour war, das ich unterwegs so viele Biker getroffen habe, mit denen ich immer ein Stück gemeinsam fahren konnte. Viele von Ihnen werde ich bei der Abfahrt in Roveretto wieder treffen. Ankunftszeit bei der Hütte war 17.00 Uhr. Ich hatte viel Zeit bis zum Abendbrot, so das ich den Tag in Ruhe ausklingen lassen konnte. Der Sonnenuntergang war grandios und das Essen super, 3-Gängemenue.

Tag 03 Sesvennah Hütte nach Bad Salt

Ich habe keinen Bock auf Biken. Den anderen Bikern beim Früstück geht es ebendso. Ein lustiger Spruch dazu: "schwach anfangen stark nachlassen". Startzeit ist 07.40 Uhr .Gegen 08.30 Uhr bin ich 980 Hm tiefer in Laatsch. Die Abfahrt verläuft wie im Rausch. Um 09.00 Uhr beginnt die Auffahrt nach Sulden. Gegen 10.00 Uhr komme ich in Gomagoi auf 1300 Hm an. Hier ist der Abzweig nach Sulden. Es sind nur noch 680 Hm und wenn möglich bin ich noch vor 13.00 Uhr an der Seilbahn um deren Mittagspause zuvorzukommen. 11.15 Uhr ist es geschafft. Ich bin in Sulden und voll durchgefahren. Hier bin ich auf 1980 hm und dann mit der Seilbahn auf 2610 Hm zur Schaumbachhütte. Aber erst mal eine Stärkung in Form einer Gulaschsuppe und Capucino. 12.15 Uhr an der Schaumbachhütte angekommen. Bei der Auffahrt konnte ich sehen, wie andere Biker sich zur Hütte hochquälten. Bei dem was noch vor mir liegt wollte ich mir das nicht antuhen. Ein kurzes Stück konnte ich noch fahren aber dann begann die Schiebepassage zum Madritsch Joch hoch, 450 Hm. Sie war diesmal sehr anstrengend, ich weiß nicht, ob es die knappe Luft oder fehlende Kraftreseven nach der voherigen Auffahrt war. 13.00 Uhr auf 2900 Hm, 20°C aber kühler Wind. 13.30 Uhr am Pass auf 3126 Hm angekommen, 20°C aber starker Wind. Die Batterien vom Fotoapparat sind am Ende. Es folgten 200 Hm runterschieben und erst dann wird es für mich fahrbar. Ab und zu ist weiterhin schieben angesagt. 14.45 Uhr bin ich in die Zufallhütte eingekehrt. Eine wirklich schöne Hütte mit herrlichem Rundumblick auf die Gletscher und den Stausee. Um 16.00 Uhr nach rasanter Asphaltabfahrt in Bad Salt, 1277 Hm hoch, angekommen. Erst mal ein Bad nehmen und dann Sachen waschen, danach Abendessen. 20.00 Uhr ist wieder Bettzeit.

Tag 04 Bad Salt nach St. Gertraud

Um 08.20 Uhr war Startzeit. Ich musste erst noch die Fotos auf den PDA umspeichern lassen, so bin ich ert noch nach Laasch reingefahren. Von 790 hm aus begann ich die Auffahrt zum Tarscher Pass. Um 11.10 Uhr habe ich Töbrunn auf 1800 Hm erreicht. Alles noch im grünen Bereich. Kurze Rast, Trinkflasche auffüllen und Riegel essen, dann beginne ich den Rest der Auffahrt zur Tarscher Alm. 12.15 Uhr Tarsche Alm auf 1940 Hm erreicht. Das letzte Stück hoch zur Alm war eine Strapaze, 16-18%, Pulz 162 Spitze. Das einzige was schneller war als ich, war mein Schweiß, der von meinem Kinn floss. Der Lohn dieser Strapaze ist ein Kaiserschmarren, eine Apfeischorle und Cappucino. 13.00 Uhr begann der weitere Aufstieg zum
Tarscher Pass. Es war wieder sehr anstrengend. Leider konnte ich runter erst 300 Hm tiefer fahren. Vorher war es nur kurz möglich, aber ich bezeichne es lieber als Surven im losen Schotter. Ab der Schotterstraße und weiter auf der Asphaltstraße ging es mit hohem Tempo ins Tal. Ich folgte einen sehr gut befahrbaren Pfad bis zur Kirche von Stg Moritz. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick auf den Stausee und das Tal. Runter bis Stg Nicolaus und dann wieder 250 Hm bis zum Ulten Hof in ca. 5km hochfahren. 16.45 Uhr angekommen, Zimmer bezogen, Wäsche gemacht, 2 Gänge Sauna und dann Abendessen. Ein perfekter Tag.

Tag 05 St. Gertraud nach Madonna di Campiglio

Morgens beim Treppesteigen im Hotel habe ich noch ganz weiche schwere Beine, aber nach einem guten Frühstück ging ich das Rabbijoch an. 08.20 Uhr startete ich. Ziemlich weit hinauf konnte ich fahren, dann wurde es zu schwer. Um 10.55 Uhr erreichte ich das Rabbijoch auf 2449 Hm und 11.00 Uhr kahm ich an der Haselgruber Hütte an. Nach einer kleine Stärkung fuhr ich weiter. Es begann ein wunderschöner Downhill ins Tal nach Male. Weiter ging es auf dem Radweg nach Diomaro und dann den Mountainbikeweg nach Madonna di Campiglio. Es ist wieder ein gutes Stück Arbeit, denn 680 Hm Aufstieg zum Tagesende ist nicht gerade leicht. Gegen 16.00 Uhr und knapp an einem Hungerast vorbeigeschlittert bin ich dann endlich angekommen. Als Erstes mal ein Gelato und eine Cola, danach fühle ich mich besser. Im Hotel eine sehr lange heiße Dusche und ich fühle mich wie neugeboren.

Tag 06 Madonna di Campiglio nach Riva

Startzeit 09.00 Uhr. 12.00 Uhr in Bono, kurz einen Snack eingeworfen und weiter. Nach einem Motocrosspark habe ich mich kurz verfahren, Es waren nur 50 Hm und 15 min die ich eingebüßt habe. 13.00 Uhr habe ich in Ledaro nochmals Rast gemacht und bin die Route weiter durchgegangen. Da habe ich gemerkt, das ich eine falsche Seite im Routbook habe. Da die grobe Richtung feststeht und ich zusätzlich Kartenmaterial mithabe kaonnte nichts schief gehen.Ich musste von jetzt an 1200 Hm hoch fahren. Bis auf 1650 hm war es für mich fahrbar, danach war es nicht möglich, auch zu gefährlich. Der Pfad war dann nur ca. 40 cm breit und steil, so das man sich keinen Fehler noch Schlenker erlauben durfte, ansonsten hat man viel Zeit zum winken. Zum schluss musste ich das Bike tragen. Auf der anderen Seite war dann erst mal kein richtiger Durchblick, wo es genau weitergeht. Irgend wie fand ich die angegebene Malga und ab da ging es Live über Die Alm im Slalom um die Kühe in Richtung Tal. Der dann folgende Schotterpfad entpuppte sich als böser Survtrail bergab. Danach folgte ein Downhill auf einer Betonstraße über 3,5 km mit fast durchweg 18% Gefälle. Ich habe irgend wie ab und zu anhalten können um meine Bremsen abzukühlen. Zum Schluss fiel es sogar schwer den Lenker richtig festzuhalten. Danach ging es immer nur noch bergab in Richtung Ledrosee und weiter die Via de Ponale nach Riva. 18.15 Uhr Zieleinlauf im Hafen von Riva. Die erste Gelateria war meine und danach begab ich mich auf die Suche nach dem Ostello. Nach dem die Unterkunft klar war, ging ich runter zum See zum Abendessen. Es war ein warmer Abend, wie für Finnescher gemacht.