Tourbeschreibung und Infos zum Alpencross 2004 von Garmisch nach Riva

Anreise mit dem Nachtzug aus Berlin Lichtenberg. Abfahrt 0.20 Uhr über München und weiter nach Garmisch, Ankunft in Garmisch 11.00 Uhr. Geplant war die Tour mit 4 Leuten zu fahren. Ich bin als einziger übriggeblieben. Die Anderen fielen wegen Krankheit und Arbeit aus. Ich wollte nicht, das die ganze Vorbereitung umsonst war und so ging ich es alleine an.

Tag 01 Garmisch nach Landeck

Abfahrt 11.30 Uhr. Das Wetter ist wunderbar. Zu Beginn der Tour ist der Rucksack noch schwer. Es geht kurz auf der Straße in Richtung Greinau und Eibsee, dann weiter auf dem Radweg zur Zugspitzseilbahnstation. Dort führt der Weg unter der Seilbahn hindurch und den Weg Nr.21 in Richtung Hochthörlehütte entlang. Ich bin immer auf der Forststraße geblieben und nicht versehentlich auf die Skiabfahrt 'Riffelriß' abgebogen, sowie in Höhe 'Schwarzwandl' nicht dem links von der Forststraße abzweigenden Pfad ZE mit dem Hinweisschild 'Hochthörlehütte' gefolgt, da diese schwer befahrbar sind, (hoher Schiebeanteil). Kurz hinter der Grenze nahm ich den rechten Weg, der in den Weg 42 (Thörleweg) mündet. Dieser ist eine herrliche Schotter - Abfahrt nach Ehrwald mit wünderschönen Aussichten ins Loisachtal. Am Verkehrskreisel unmittelbar hinter Ehrwald geht es links eine geteerte Rampe hoch - oben hinter dem Metalltor beginnt der Panoramaweg Richtung Fernpaß. Über Lärchen- Römer- und Stuckweg kam ich über diese Route bis hinter den Fernpaß - Sattel. Hier fühlt man sich, als fährt man durch eine riesige Parklandschaft. Der Stuckweg trifft auf die Bundesstraße, die ich kurz rechts (bergauf) gefahren bin, bis ein Forstweg, nach ca 60 m, von der Fahrstraße nach links abzweigt. Der Verkehr war auf der Straße so stark, das mich keiner der Fahrzeuge die Straße überqueren lassen wollte. Nach forschem betreten der Straße ließen mich die Kraftfahrzeuge diese überqueren. Dann folgte ich dem Pfad zum Fernsteinschloß, der gleich an der Brücke abzweigt. Er sieht nicht vertrauenserweckend aus, macht aber Spaß zu fahren. Ich bin genau mitten im Schloß Fernstein angekommen. Weiter ging es am Campingplatz vorbei in Richtung Nassereith. Durch Nassereith durch, am Hotel Post und an der Rettung vorbei nahm ich den Radweg nach Strad / Imst, Nr. 31. In Imst am Stadtrand fuhr ich durch das Gewerbegebiet, am Sägewerk und an der Kirche mit dem Betonturm vorbei, runter zum Inn. Dort konnte ich zum wiederholten male eine Rawtinggruppe zu Beginn Ihrer Tour beobachten. Dem Inntal - Radweg folgte ich nach Landeck über Mils, Schönwies und Zams. Von Imst nach Landeck ist der Weg sehr eben und man kann den Rest der Tour ausrollen oder Zeit gut machen. Da dies mein erster Tag der Tour war, ging ich es langsam an und sah nur zu, vor 19.00 Uhr in Landeck anzukommen.

Tag 02 Landeck nach Sesvennah Hütte

Nach ausgiebigen Frühstück und Sachenpacken ging es 08.45 Uhr auf die 2. Etappe. Es sollte ein sonniger Tag werden. Ich fuhr in Richtung des Schloß Landeck runter zum Inntal - Radweg. Der Erste Teil meines Alpencross folgt der alten Römerstrecke Via Claudia Augusta, so das ich mehrere Anhaltspunkte für den richtigen Weg hatte. Zuerst verlief der Radweg auf der rechten Seite des Inn. In Höhe Nesselgarten führte mich die Holzbrücke auf die linke Seite. Den Schildern der Via Claudia Augusta folgend, am Kraftwerk vorbei, fuhr ich vor dem Tunnel rechts über die Brücke auf die rechte Seite des Inn weiter bis nach Prutz. Das leise Rauschen des Inn hatte etwas beruhigendes und ich genoß die landschaftlichen Eindrücke. Dem Inntal - Radweg folgend fuhr ich weiter über Ried, Tösens nach Pfunds. In Pfunds geht es wieder auf die linke Seite des Inn. Hinter Pfunds bin ich auf dem Wiesenweg bis zur Kajetansbrücke gefahren. An der Brücke führt ein Steig hoch auf die Brücke (man kann aber auch durch die Brücke fahren und nach ca 200m links die Auffahrt nehmen). Danach fuhr ich über die Brücke auf die rechte Seite des Inn, bin links abgebogen und der Via Claudia Augusta weiter gefolgt in Richtung Schweiz St. Moritz. Diese Straße bis nach Martina ist nicht sehr befahren, aber die Schluchten sind atemberaubend. In Martina ging es in die Schweiz. Ich befand mich hier am Dreiländereck. Wenn ich Zeit hätte, könnte ich hier rechts abbiegen und ins Zollausschlußgebiet Samnauen fahren und zollfrei einkaufen. Aber Zeit für solche Unternehmungen auf einer Alpencross - Tagesetappe ist nicht eingeplant. Weiter ging es über Strada nach San Nicla. Dort durch die Unterführung und den Radweg nach Sur En folgend. An einer Abfahrt zum Fluß mache ich Rast. Ein Biker hatte das gleiche vor mir getan und im Sand eine Nachricht hinterlassen: "Mein Arsch brennt!". In Sur En ist der Weg zur Val d´Uina ausgeschildert. Diese Schlucht ist mit Abstand einer der reizvollsten Landschaften der Alpen. Es liegen schon 55 km hinter mir und die Auffahrt zur Val d´Uina und Sesvennah Hütte ist die Herausforderung des heutigen Tages. Die Höhenmeter fangen leicht an zu steigen, bis es so steil wurde, das ich nur noch schieben konnte, denn am Ende des Tages war die Luft bei mir einfach raus. Da ich mich der Steigung nicht ganz unterwerfen wollte, stieg ich, an für mich fahrbaren Abschnitten, immer wieder auf mein Bike. Kurz vor der Schlucht gönnte ich mir eine Rast in der Alpe Uina Dadaint. Nach einer Schale Fruchtjoghurt und einem Cappuccino erwachten einige meiner Lebensgeister in meinem Körper wieder, sodass ich das letzte Stück meiner Tagesetappe angehen konnte. Ich schloß mich dem dort auch verweilendem Pärchen an und so begannen wir gemeinsam den Aufstieg zur Schlucht. Ein kurzes Stück konnten wir noch fahren, dann war Schieben angesagt. Die Schlucht ist beeindruckend. Die Felswände fallen steil bis zu 200m ab und nicht überall war das Geländer "i.O.". Am Ausgang der Schlucht breiteten sich die Bergwiesen aus. Der Trail zur Sesvennah Hütte war schwierig zu fahren. Der Anblick der Hütte schaffte Erleichterung. Endlich angekommen, eine warme Dusche, Essen, Trinken und dann ab ins Bett. Die Nacht im Matratzenlager war nicht so schlimm wie erwartet.

Tag 03 Sesvennah Hütte nach Bad Salt

Kurz nach 7.00 Uhr klingelt mein Wecker im Handy. Es ist stockfinster, aber den Lichtschalter habe ich aus Rücksicht auf die Anderen nicht betätigt. Außer mir haben noch fünf weitere Bikefreunde im Matratzenlager übernachtet. Das Hausfrühstück ist spartanisch, man kann es aber aufstocken lassen. Draußen ist Hochnebel und alle überlegten, ob sie noch warten, oder es trotzdem wagen sollten. Ich fand einen Bikefreund, dem ich mich anschließen konnte. Mein Hinterrad hatte über Nacht die Luft verloren. Nach dem Ausbau stellten wir aber fest, das kein Platten vorlag. Also aufpumpen und die Abfahrt konnte beginnen. Die Sicht betrag ca. 20 m, der Schotter war glatt und die Piste steil. Immer schön vorsichtig und den Wanderern ausweichen. Sicher im Tal ankommen hatte Priorität. An einer Einmündung trafen wir das Pärchen, mit denen ich gestern zur Hütte gefahren bin. Den weiteren Weg sind wir gemeinsam gefahren. In Glurns machen wir zum ersten mal Rast. Da wir noch einen weiten Weg vor uns hatten, fuhren wir zwei, ohne das Pärchen, nach dem Cappuccino gleich weiter. Mein Begleiter unterstützte mich noch bis Gamagoi und bog dann zum Stilfser Joch ab. Ab Gamagoi war ich wieder Einzelkämpfer und nahm die Straße nach Sulden in Angriff. Es ging immer weiter bergauf. 13.05 Uhr an der Seilbahn angekommen, durfte ich bis 14.00 Uhr wegen Mittagspause auf die Nächste Bahn warten. Glücklicherweise regnete es nur in dieser einen Stunde und ich wärmte mich in der Zeit mit einem Tee in der Gaststätte auf. Beim Blick aus der Gondel sagte ich mir, das ich nichts verpasste, es sei denn, ich wollte noch nebenbei eine Trainingsfahrt einlegen. Landschaftlich war da nicht viel zu sehen. Mit der Seilbahn oben angekommen, war das Erste was ich spürte die Kälte und der Wind. Komisch war nur, das ich der Einzigste war, der nach oben wollte. Einen mir entgegenkommenden Wanderer fragte ich, wie es oben so aussieht. Er sprach seine Bewunderung für meinen Alleingang aus und meinte, das es bis oben ca. 1,5 Std. Fußmarsch seien. Ich war ganz allein und die Ruhe tat richtig gut. Zur Abwechslung baute ich mir einen Schneemann (und das im August!!!). Am Madritschjoch auf 3013 Hm angekommen, war ich über glücklich. Ein wenig Bammel hatte ich, weil man nicht gleich sehen konnte, wie der Pfad auf der anderen Seite des Jochs weiter ging. Ich mußte noch 300 Hm runter schieben, dann begann ein atemberaubender Downhill von ca. 45 Minuten, der am Zufritstausee endete. Von hier ging der Downhill auf der Straße weiter. Mit Highspeed (leider funktionierte mein Tacho nicht) ging es ins Tal. Ich hatte mir den heutigen Tag als Königsetappe von der Sesvennah Hütte bis zur Tarscher Alm vorgenommen. Leider reichte meine Erfahrung nicht aus um den Faktor Zeit (für die Aufstiege) und meine Kondition richtig einzuschätzen. So stellte ich die Route kurzerhand um und machte in Bad Salt Boxenstop. Der Albergo ist ein echter Geheimtip, preiswert und super Essen.

Tag 04 Bad Salt nach St. Gertraud

Um 08.15 Uhr war Startzeit. Es herrschten 11°C und die Sonne schien. Beste Voraussetzungen also. Zu Beginn setze ich den Asphaltdownhill von gestern bis kurz vor Morter fort. Hier mußte ich rechts in die Apfelplantagen abbiegen. Vor zwei Jahren bin ich diesen Weg schon einmal gefahren und alte Erinnerungen kamen hoch. Weiter ging es am Bierkeller vorbei bis der Weg Nr. 5 in Richtung Latscher Alm / Töbrunn die Strecke vorgab. An einigen Stellen fuhr ich an der Bergkante entlang, sodaß ich einen schönen Ausblick nach unten ins Tal hatte. 1100 Hm beträgt die Auffahrt bis zur Tarscher Alm. Unterwegs überholte mich eine Gruppe von vier Bikern, denen ich mich später anschließen sollte. Die Schotterpiste schlängelt sich in Serpentinen nach oben. Als ich 250 Hm unter der Alm diese schon gesehen hatte, mobilisierte ich meine letzten Energiereserven in Vorfreude auf einen Cappuccino und Kaiserschmarren. Beim Aufstieg zum Tarscher Pass schließen dann die vier anderen Biker zu mir auf. Es waren recht erfahrene Biker, zwei von Ihnen kamen direkt vom Bodensee, die Anderen aus dem Schwarzwald und ich glaube sie sind in Obersdorf gestartet. Sie trafen sich auch erst unterwegs. Oben am Pass auf 2536 Hm, machten wir kurz Rast. Wie schon am Madritschjoch war auch hier sowohl hoch als auch runter schieben angesargt. Erst 300 Hm tiefer konnte wir die Abfahrt genießen. In St. Moritz machten wir an einer kleinen Kirche Rast. Von hier hatte wir einen ausgezeichneten Blick ins Tal. Die zwei Biker aus dem Schwarzwald hatten eine Reservierung im Ultenhof in St. Gertraud. Wir anderen drei versuchten es auf gut Glück. Die Wirtin hatte Mitleid mit uns und wir bekamen eine Notunterkunft im Gästehaus. Drei weitere Biker, die nach uns kamen, konnten sogar noch in der Küche auf Notbetten übernachten. Der Service war so toll, dass für uns sogar die Sauna angestellt wurde. Es ist schon pures Abenteuer, morgens loszufahren, und nicht zu wissen, wo man abends landet. Wir haben uns am Abendbrotbüffet ordetlich satt gegessen und noch lange über Biketouren, den morgigen Tag sowie Gott und die Welt unterhalten.

Tag 05 St. Gertraud nach Madonna di Campiglio

Früh aufstehen ist der erste Garant fürs rechtzeitige Ankommen. Nach dem Frühstück trennten sich die
zwei Biker aus dem Schwarzwald von uns, denn sie sind eine andere Route gefahren. Ich fuhr mit den beiden Bikern vom Bodensee weiter zusammen. Die Auffahrt zum Rabbijoch führte durch ein wunderschönes Tal. Leider hingen die Wolken tief und nur vereinzelt durchbrach die Sonne diese Barriere. Je höher ich kam, desto steiler wurde es und bald war es für mich nicht mehr fahrbar. Schieben war also wiedermal angesagt. Den anderen erging es ebenso. Beim Blick zurück sah ich die drei Biker aus dem Memmingen, die gestern in der Küche übernachten mussten. Die letzten Meter hoch zum Rabbijoch führten über einen schmalen Pfad, bei dem jeder Fehltritt fatale Folgen hätte. Wir waren alle froh oben auf 2440 Hm angekommen zu sein. In der Haselgruber Hütte wärmten wir uns erst einmal mit einem Tee auf. Auf der anderen Seite war das Wetter besser, und so starteten wir den Downhill ins Tal. Leider stürzte Pepe (einer der zwei Biker) gleich zu Beginn des Downhills spektakulär. Er konnte aber mit leichten Schmerzen weiterfahren und fuhr mit seinem Begleiter im Tal zum Arzt um sich sicherheitshalber untersuchen zu lassen. So schloß ich mich den drei Bikern aus Memmingen an. Wir fuhren parallel zur Straße auf Wald und Wiesenwegen nach Male und dann weiter nach Dimaro. Dort trafen wir Wolfgang und Pepe (die zwei Biker vom Bodensee) wieder. Sie wurden zu einem "Urlauberarzt" hier im Ort verwiesen und sind den Weg auf der Straße bis hier gefahren. Nach einem gemeinsamen Imbis verabschiedeten wir uns und nahmen den Rest der heutigen Etappe nach Madonne di Campiglio in Angriff. Für mich war es nicht einfach mit den dreien mitzuhalten und um so mehr freute es mich, das sie immer wieder auf mich warteten. Wir fuhren den Weg 329, dann 355 immer Schildern nach Madonne di Campiglio folgend. Man merkt gleich, das dies hier eine Touristenhochburg ist, dementsprechend ist die Beschilderung bestens. Auf den Waldwegen ist man fast alleine. Um so mehr bekommt man einen Shock, im Zentrum von Madonne di Campiglio wie in einem Ameiseihaufen zu stehen. Deutsch wird hier sehr wenig gesprochen. Zum Glück konnte einer meiner Begleiter ein wenig italienisch. An der Tourismusinformation waren nicht mehr viele Unterkunftsmöglichkeiten vorhanden. Die Preise sind hier schwindelnd hoch. Wir entschlossen uns im Ort weiter unten umzuschauen. Wir sahen den Hinweis auf ein Bikerfreundliches Hotel und fuhren sofort dorthin. Der Wirt hatte leider keine freie Unterkunft mehr, aber vermittelte uns ein 4 Sterne Hotel zum super Preis. Wir vier Biker übernachteten gemeinsam in einer Suite und wieder wurde extra für uns die Sauna angestellt. So kamen wir günstiger als die freien Unterkünfte an der Tourismusinformation.

Tag 06 Madonna di Campiglio nach Riva

Geschlafen habe ich besstens, und das Frühstück war eines vier Sternehotels würdig. Leider waren die Sachen, die ich auf den Balkon zum trocknen aufgehangen haben, nicht trocken, sodass ich den ersten Teil des Tages mit den alten Sachen vom Vortag fahren musste. Da die drei anderen Biker ihre Tourplanung ebenfalls ändern mussten, einigten wir uns, den Rest des Weges nach Riva, entsprechend meines Roadbooks zu fahren. Wir fahren also zuerst immer im Tal auf dem Radweg entsprechend der Route. Auf der Karte ist als mögliche weitere Variante die Via S. Vili eigetragen. So kommen wir über Pinzolo, Caderzone, Bocenago, Spiazzo, Villa Rendena nach Zuclo. Hier hatten wir zuerst einige Orientierungsschwierigkeiten. Nach kurzem Suchen fanden wir unseren Weg nach Bondo. Dort bogen wir ins Tal Val Garvadina ab. Der Weg bis zur Mgn. Casinotto ist für mich bis auf den oberen Teil fahrbar. Nach der Mgn. Casinotto mussten wir den Weg zum Pass Bocca dell´Ussol in den Wiesen suchen. Der Fußmarsch war beschwerlich. Wir hörten ein Gewitter aufkommen und als ich genau auf dem Pass stand, fing es an zu regnen und zu donnern. Im übrigen waren die Angaben im Roadbook und in der Transalp - Software voll daneben. Angegeben waren nur 1,5 km schieben. In Wahrheit ist es erheblich mehr. Der Weg runter ist in kurzen Abschnitten fahrbar, ansosten gleicht der Weg einem ausgewaschenem Flußbett mit sehr großen Steinen. Unser Pech war zusätzlich das Wetter, bei dem sich der Weg wie Glatteis anfühlte. An diesem Pass sollte man ein großes Schild "für Biker nicht zu empfehlen" anbringen. Am Riffugio al Faggio angekommen, wollten wir uns bei Cappuccino und Apfelstrudel aufwärmen. Aber unser Pech nam noch kein Ende. Obwohl wir uns schon in die Veranda setzten und unsere anderen nassen Sachen draußen ließen, schaffte es die Bedienung mehrfach uns zu übersehen. Es dauerte ewig mit der Bestellung und dem Servieren. So frierten wir noch eine ganze Zeit weiter. Während der Weiterfahrt und mit jedem Verlust an Höhenmetern wurde es wärmer. Am Lago di Ledro angekommen, waren die Strapazen der letzten Sunden vergessen. Meine drei Begleiter waren in Obersdorf gestartet. Freunde hatten von dort Ihr Auto nach Riva überführt und warteten schon auf sie. Per Handy kündigten sie sich an. Schon das Fahren auf der Strandpromenade am Lago di Ledro war wie ein Zieleinlauf. Von hier ging es bergab, dem Gardasee und Riva entgegen. Noch wartete ein letztes Highligt, die Via del Ponale, auf uns. Ich hatte extra eingeplant über diesen Weg nach Riva zu gelangen. Ich muss sagen, das es sich gelohnt hatte. Einfach genial. Wir beginnen die Fahrt 400 Meter über dem Gardasee und beenden diese im Hafen von Riva, wo die Freunde meiner drei Begleiter uns mit einer Seckdusche empfangen. Grandioser Zieleinlauf. Wir fotografhierten uns zum Abschluss nochmals gegenseitig, dann namen wie Abschied. Ich musste mir noch eine Unterkunft besorgen und diese dann auch noch finden. Die Tourismusinformation half mir da schnell weiter. So konnte ich den Abend ruhig angehen und beim Abendessen an der Hafenpromenade alles Erlebte noch einmal Revue passieren lassen.

Tag 07 Riva nach Rovereto

Riva weinte zum Abschied. Es half aber nichts, ich musste nach Roveretto, meinen Zug erreichen. Von Riva nach Torbole fuhr ich am Gardaseeufer entlang. In Torbole oberhalb einer stark befahrenen Hauptstraße auf einer ruhigen Nebenstraße weiter nach Nago (die Einfahrt erfolgt über eine kleine Gasse im Zentrum von Torbole und ist mit einem Fahrradwegweiser ausgewiesen). Oben, von Nago aus, bietet sich nochmals ein letzter sehr schöner Ausblick zurück auf das Gardasee - Panorama. Kurz hinter Nago begingt dann ein neu angelegter und z.T. sehr schöner Radweg, der bis nach Mori führt. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof von Rovereto. Ich wasche mein Bike noch kurz vor der Abfahrt an einer Tankstelle. Im Zug treffe ich eine Menge anderer Biker und Wanderer, mit denen ich mich über die Erlebnisse der letzten Tage bestens austauschen kann. Von Garmisch geht es genausowie auf der Hinreise, mit dem Regio nach München und mit dem Nachtzug nach Berlin.