Alpencross 2002 - Tag der Anreise

Nach ca. 7 Stunden Anreise mit dem Auto aus Berlin, suchten wir zu allererst unsere Unterkunft auf. Nach kurzem Luftholen entschlossen wir uns zu einem kleinen Einrollen. Für den Weg zur Daxkapelle entschieden wir uns, nachdem wir keinen Lift mehr zum Schafkopf bekamen, der auch nicht für Fahrräder zugelassen ist. Da wir eine Kurkarte für den einen Tag kaufen mußten, nutzten wir die Möglichkeit, 1 mal frei ins Schwimmbad zu gehen. Das warme Becken mit den Massagedüsen war genau das Richtige zum Entspannen. Am Abend füllen wir noch unseren Kolehydratspeicher mit Nuden auf und genossen die Stimmung vor der Tour.

Alpencross 2002 - Tag der 1. Etappe von Garmisch nach Wenns

07.00 Uhr aufstehen, 7.45 Uhr Frühstück und gegen 09.45 Uhr Abfahrt. Bei mir herrschte leichte Aufregung, da ich nicht genau sagen konnte was uns alles erwartet. Ab heute wird sich zeigen, wie die Vorbereitung gelaufen ist. Es ging immer leicht bergauf, über Grainau in Richtung Eibsee und dann weiter zur Hochthörlehütte. Von dort aus über den Weg 42, eine herrliche Abfahrt mit sehr schönem Blick ins Loisachtal, weiter in Richtung Erwald. Von hier über den Panorama- Lärchen- Römer- und Stuckweg. Kurz auf der Bundesstraße eine kleine Kehre mitgenommen, und wieder auf Forststraßen weiter an den Samaranger/Fernsteinsee und Campingplatz vorbei, runter nach Nassereith. Auf dem Weg 31entlang der alten Römerstraße 'Via Claudia' bis nach Imst. Hier mußten wir das erste mal nach dem weiteren Weg fragen. Wir namen eine alte Asphaltstraße entlang der Eisenbahn nach Arzl. Ein letzter Anstieg bis Wenns und der erste Tag war geschafft.

Alpencross 2002 - Tag der 2. Etappe von Wenns nach Reschensee

Unsere Pension war schon der Hingucker und geschlafen habe ich wie in Abrahams Schoß. Nach dem Früstück sattelten wir unsere Bikes und machten uns auf den Weg zur Pillerhöhe (1559m). Aus dem Kalten heraus gleich so einen Anstieg von 600 Hm ist auch "nicht schlecht". Unterwegs trafen wir eine geführte Biketruppe, die auch in Richtung Riva unterwegs waren. Vom Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick runter ins Inntal. Am Gasthof 'Alpenrose' bogen wir rechts ab und die 600Hm Serpentienabfahrt über Außer/Untergufer runter ins Inntal, war purer Genuß. Von Prutz aus fuhren wir den Inntal-Radweg weitgehend der alten 'Via Claudia' folgend bis zur Kajetans-Brücke hinter Pfunds. Das war so richtig zum ausrollen. Das Tal hatte etwas beruhigendes an sich. Von dort ging es weiter ins schweizerische Martina und dort die gut 400Hm Serpentienen hoch zur Norbertshöhe. Hir wurden die Kehren Nummeriert, so das man das Ende abzählen konnte. Dann fuhren wir in einen Wiesenweg rein und landeten mitten auf einem Feld. Wir entschlossen uns kurzerhand zu einem Wiesendownhill. In Nauders probierten wir den hisigen Apfelstrudel und schauten kurz beim Schloß Naudersberg vorbei. Die letzten Kilometer zum Reschensee ging es nochmals leicht bergan und es wurde kühler.

Alpencross 2002 - Tag der 3. Etappe von Reschensee nach Lana bei Meran

Der heutige Tag wird mit nicht so vielen Höhenmetern aber mit einigen Streckenkilometern aufwarten. Unsere Wirtin sagte uns, je näher wir Meran kommen desto wärmer wird es. Der Tag fing nieselig an und wurde mit fortschreitender Stunde immer besser. Wir fuhren zuerst am westlichen Ufer des Reschen- und Haidersees, dann entlang der Etsch über Burgeis und Schleis nach Glurns. Dann wollten wir weiter der Etsch folgend in Richtung Laas, mußten aber über Prad fahren, da die Wege durch die Obstplantagen auf der Karte nicht ganz nachzuvollziehen waren. Von Prad aus ging es über Tschengis, Laas und weiter nach Latsch. Die Wege durch die Plantagen sind größtenteils asphaltiert, so daß man gut Strecke machen kann. Die Etsch war weiterhin unser treuer Begleiter bis Meran. Von hier aus fuhren wir auf Nebenstraßen über Marling und Tscherms nach Lana. In Lana hatten wir Mühe unsere Unterkunft zu finden, da es ein Ober- Mitter- und Nieder-Lana gibt.Unsere Wirtin gab sich erst recht zänkisch, sinngemaß: "weil die Biker doch alle ihre Sachen waschen und dabei alles naß wird und dann sich der Teppich wellt". Am nächsten Tag versicherte sie uns aber, daß wir doch außergewöhnlich angenehme Gäste waren.

Alpencross 2002 - Tag der 4. Etappe von Lana nach Spormaggiore

Dies ist die Königsetappe der Tor und alle waren gespannt wie wir sie meistern würden. Es ging gleich mit 1200 Hm am Stück los und die Strecke war nicht leicht zu finden. "Blos nicht verfahren und am Anfang des Tages noch mehr Höhenmeter machen". Glücklich, aber auch erschöpft trafen wir dann am Gampenjoch ein. Susanne tat sich den Anstieg über die Naturrodelbahn nicht an und nahm die Straße. Vom Gampenjoch aus führt eine wunderschöne lange Abfahrt bis ins herrliche Tal der Gemeinde "Unsere Liebe Frau im Walde". Die ist ein Ort, wo man am liebsten bleiben möchte. Danach geht es weiter nach Castelfondo. Von dort geht's weiter über Brez, Clos und Romallo auf der kaum befahrenen Fahrstraße nach Cles. Der weitere Weg führte uns über kaum befahrenen Landstraßen und Plantagenwege. Aufgrund der Hinweise aus der Tourenbeschreibung fanden wir den Weg nach Spormaggiore doch recht schnell. Ich war froh, am Ziel des heutigen Tages angekommen zu sein, die Unterkunft war reserviert, also alles Paletti.

Alpencross 2002 - Tag der 5. Etappe von Spormaggiore nach Riva

Hinter Spormaggiore fahren wir an einer kleinen Fabrik vorbei hinunter an den Bach 'Sporeggio'auf dem Weg 302. Später folgten wir dem Radweg, der auf der Kompass-Karte verzeichnet ist in Richtung Molvenosee. Die Landschaft ist sehr Reizvoll, so daß es Genußbiker pur war. Am Molvanosee angelangt suchten wir ein ruhiges abgeschiedene Plätzchen um Rast zu machen. Dies fanden wir auf der gegenüberliegenden Seite des See´s. Die Zeit für ein kurzes Bad nahmen wir uns einfach. Von hier an führte uns fast die restliche Route auf Asphalt bis nach Riva. Hinter Nembia folgten wir der Straße 421 bis Dasindo und weiter auf der 406 biszum Lago di Tenno. Dort fuhren wir rechts ab am Campigplatz vorbei in Richtung Pranzo und weiter bis nach Riva. Die letzten Serpentienen sind der Hammer. Man fährt immer in Richtung See und dann wieder weg. Man kommt immer mehr auf Mehresniveau runter. Ich hatte das Gefühl, in einen warmen Kessel reinzufahren. Die letzten Meter durch die Parkanlagen und die Seepromenade waren einfach herrlich. Es war wie einen Zeildurchfahrt, die direkt am See endete.

Alpencross 2002 - Tag der 6. Etappe von Riva nach Garmisch

Nach dem Frühstück hatten wir noch ein wenig Zeit, bis wir nach Roveretto fahren mußten. Volker und Susanne waren schon in Riva und zeigten uns ein wenig die Stadt und den versperrten Eingang zur berühmten Ledro-Straße. Das ruhige Biken entlang der Strandpromnade fühlte sich ganz anders an als das Biken der letzten Tage. Wir hatten noch ein wenig Zeit und so nahmen wir noch ein Bad im Gardasee.Danach mußten wir uns von Susanne und Volker verabschieden und machten uns auf den Weg nach Roveretto. Wir wußten nicht, was uns auf der Zugfahrt erwartet, aber die Ruhe und Gelassenheit der italienischen Bahnangestellten, die die Masse von Bikern im Zug unterbringen mußte, war Beeindruckend. Was nich Machbar erschien wurde geregelt, alle kamen im Zug unter. Kein Vergleich zur Bundesbahn. Das faszinierendste Stück Bahnfahrt war für mich das Teilstück von Insbruck nach Garmisch. Ich, der sonst mit Auto oder Bike unterwegs bin, war überweltigt von der Aussicht. Die Bahnstrecke ist so hart an Hang gebaut, das ich beim aus dem Fenster schauen ein leichtes kribbeln im Bauch verspürte. Mit Wehmut gedachte ich der letzten Minuten bis nach Garmisch. Ist die Tour doch schon zu Ende. Eins steht aber fest, in 2 Jahren bin ich wieder da und gehe die Alpen auf ein neues an.